Dieses spektakuläre subtropische Aronstabgewächs treibt aus einer meist bis zu 5, selten auch bis zu 10 kg schweren Knolle ein attraktives, einzelnes, mehrfach gefiedertes Blatt, welches entfernt an die Gestalt einer Palme erinnert und bei älteren Exemplaren bis zu 2 m hoch werden kann. Der Blattaustrieb erfolgt meist im März oder April. In der nun folgenden Vegetationsperiode (im Zimmer oder als Kübelpflanze im Garten) bildet die Pflanze ein neues Speicherorgan (Knolle) aus. Ab Oktober verfärbt sich das Blatt gelb und stirbt ab – es beginnt dann eine absolute Ruhephase. Ab einem Alter von etwa 5 Jahren ist Amorphophallus konjak blühfähig. Dann erscheint (generative Phase) Ende Februar/ Anfang März die Blüte, die unter optimalen Bedingungen eine Höhe von 1,5 m erreichen kann.
Es handelt sich um eine typische Kesselfallenblume. Auf dem Kolben (Spadix) sitzen im unteren Bereich die weiblichen, im oberen die männlichen Einzelblüten. Männliche und weibliche Blüten öffnen sich zu unterschiedlichen Zeiten. Somit gibt es keine Selbstbestäubung. Der Kolben wird von einem grossen Hochblatt (Spatha) umhüllt. Durch die dunkle braunpurpurne Farbe und ihren üblen Aasgeruch imitiert die Pflanze einen verwesenden Tierkadaver. Dadurch werden Fliegen und kleine Käfer angelockt, die in den Blütenstand hineinstürzen und beim herauskrabbeln die Blüten bestäuben. Der nackte Kolben dient dabei als Osmophor, d.h. der Blütenduft wird in einem speziellen Drüsengewebe erzeugt, das sich am Kolbenende befindet. Dies geschieht bei vielen Aronstabgewächsen unter beträchtlicher Temperatursteigerung des Kolbens. Nach wenigen Tagen fällt der Blütenstand zusammen. Die Blütezeit beschränkt sich auf nur wenige Tage, danach erscheint nach kurzer Pause der neue vegetative Trieb (Blattentwicklung).
In einigen südostasiatischen Ländern werden die stärkehaltigen Knollen als Nahrung angebaut. Am natürlichen Standort gedeihen sie in feuchten Böden, im Schatten von Bäumen und Sträuchern. Die Knollen werden gekocht, fritiert, in Sojasauce gedünstet, oder es wird eine Paste hergestellt, die wiederum zu Nudeln verarbeitet wird. In Japan gewinnt Amorphophallus konjak zunehmend Bedeutung in der Lebensmitteltechnologie und der pharmazeutischen Industrie. Die Knolle enthält Substanzen, welche zu darmaktivierenden Präparaten verarbeitet werden. Ausserdem haben sie einen hungerstillenden Effekt und werden Diätnahrung zugesetzt.
Die Kultur von Amorphophallus konjak ist unter Berücksichtigung einiger weniger Punkte einfach. Die Knolle sollte in einem Topf, nicht oberflächlich, sondern mittig, d.h. zwischen Substratoberfläche und Topfboden gepflanzt werden, da die Wurzeln überwiegend am Oberrand der Knolle entspringen und zunächst nach oben wachsen. Das Substrat selbst sollte aus gut gedüngter und ausreichend drainierter Blumenerde bestehen, evtl. mit Zusatz gut abgelagerter Komposterde. Während der Wachstumsperiode von April bis Ende September sollte regelmäßig mit einem handelsüblichen Blumendünger gedüngt werden, um der Pflanze die Möglichkeit zu geben, eine neue gesunde und kräftige Knolle aufzubauen. Evtl. kann die Zugabe von etwas Hornspänen oder Hornmehl hilfreich sein.
Die Pflanze sollte regelmäßig gegossen werden, ohne allerdings Staunässe zu produzieren. Damit ein Austrocknen des Substrates vermieden wird, sollte die Topfgröße ausreichend bemessen sein. Lieber den Topf etwas zu groß wählen!
Die Pflanze kann sowohl im Zimmer (Fensternähe) als auch in halbschattiger oder schattiger Umgebung im Garten in einem Kübel kultiviert werden. Bei Zimmerkultur sollte der Topf während des Austriebs gelegentlich gedreht werden, damit kein einseitiges Wachstum zum Fenster hin erfolgt. Mit Beginn der Gelbverfärbung des Blattes im Spätsommer oder Herbst darf keinesfalls mehr gegossen werden, da ansonsten die Knolle unweigerlich verfaulen würde. Düngergaben sollten nur bis Ende August erfolgen. Nach dem Absterben des Blattes sollte die sich neugebildete Knolle aus dem Substrat genommen werden und kühl und trocken z.B. in einem leeren Blumenkübel im Keller oder in der (frostfreien) Garage gelagert werden. Frost und Nässe während der Lagerung führen zum sicheren Verlust der Knolle. Etwa Ende Februar/ Anfang März kann dann die Knolle erneut wie oben geschildert eingepflanzt werden. Die Pflanze sollte nun wärmer gestellt werden (z.B. Wohnung oder Treppenhaus). Sobald sich der neue rosafarbene Vegetationspunkt zeigt, wird vorsichtig und langsam zunehmend mit dem Gießen begonnen. Mit der Düngung sollte erst angefangen werden, wenn sich das Blatt entfaltet.
Bei größeren und älteren Knollen, etwa ab einem Gewicht von ca. 2 kg ist mit der Bildung einer Blüte zu rechnen. Die Blüte startet vor der Ausbildung des Blattes, d.h. Ende Februar/ Anfang März. Während und bis ca. 3 Wochen nach der Blütezeit sollte nur wenig gegossen werden, d.h. gerade soviel, dass das Substrat etwas feucht bleibt. Wegen des sehr gewöhnungsbedürftigen Geruches während der Blüte ist es sinnvoll die Pflanze für 2 bis 3 Tage an einen etwas abseits gelegenen Ort zu „verbannen“.
Die Vermehrung von Amorphophallus konjak ist denkbar einfach. Die sich im Sommer bildenden Brutknollen können nach dem Austopfen der Mutterknolle von dieser leicht abgetrennt werden. Die Weiterbehandlung der Tochterpflanzen erfolgt wie bei der Mutterpflanze oben beschrieben.
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